Tierarztpraxis Haveldüne
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Mein Hund / Meine Katze hat Durchfall
Diarrhoe
Ein Durchfall kann grundsätzlich akut (wenige Tage) oder chronisch (ab zwei Wochen aufwärts) auftreten und von lediglich weichem Kotabsatz bei ungestörtem Allgemeinbefinden bis hin zu wässrig- blutigem Kotabsatz mit schwersten, zum Teil auch lebensbedrohlichen Folgen reichen.
Die akute Form wird häufig durch Viren, eine zu rasche Futterumstellung oder durch die Aufnahme verdorbener Nahrung ausgelöst und sollte innerhalb von wenigen Tagen von allein abklingen. Aber Achtung: Insbesondere Jungtiere mit unklarem Impfstatus sollten bei Durchfällen immer vorgestellt werden, um gefürchtete Virenerkrankungen wie die Parvovirose beim Hund und die Panleukopenie bei der Katze schnell diagnostizieren und behandeln zu können, da der Welpe sonst innerhalb von wenigen Tagen verendet. Die meisten akuten Durchfälle klingen mit ein wenig Unterstützung durch geeignete Medikamente und den Einsatz von Schonfuttermitteln jedoch wieder ab, ohne das eine weitere Diagnostik zur Ermittlung der Ursache eingeleitet werden muss.
Chronischer Durchfall bei Hund und Katze
Bei chronischen Durchfällen ist jedoch davon auszugehen, dass der Auslöser nicht von allein verschwindet. Hier sollten weitere Untersuchungen erfolgen, um der Katze / dem Hund gezielt helfen zu können. Wir beginnen meist mit einer Untersuchung des Kots, da diese Art der Diagnostik für die Katze / den Hund keinen Stress bedeutet (das Probenmaterial wird im Gegensatz zur Blutentnahme ja freiwillig zur Verfügung gestellt). Da einige Erreger jedoch Ausscheidungszyklen durchlaufen und nicht zwangsläufig bei jedem Kotabsatz ausgeschieden werden ist es empfehlenswert, eine Sammelkotprobe der letzten drei oder vier Tage zur Untersuchung vorbeizubringen, um die Aussagekraft entsprechender Kotuntersuchungen auf Einzeller (allen voran die Giardiose) und Mehrzellern (Rundwürmer, Bandwürmer) zu verbessern. Zusätzlich kann im Kot überprüft werden, ob alle aufgenommenen Futterbestandteile komplett abgebaut und verdaut wurde oder ob z.B. noch unverdaute Muskelfasern im Kot zu finden sind, was beispielsweise auf eine ungenügende Produktion von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse hindeuten kann.
Im weiteren Verlauf können zusätzliche Untersuchungen notwendig werden. Durch ein Blutbild können mit geringem Aufwand die wichtigsten Organfunktionen überprüft werden. Durch anschließende bildgebende Verfahren erhält man bei Bedarf weitere Aussagen zum Zustand der inneren Organe. Gegebenenfalls kann eine Biopsie (Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus einem auffälligen Organ) letzte Gewissheit bringen. Insgesamt sind Durchfälle oftmals einfach zu diagnostizieren und zu behandeln, so dass die Prognose meist sehr gut ist.