Tierarztpraxis Haveldüne

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Mein Hund / meine Katze soll geimpft werde

Vakzinationen

Das Prinzip einer Impfung ist denkbar einfach: Wenn wir einen tierischen Organismus durch die Gabe von abgeschwächten oder abgetöteten Erregern dazu bringen können, gegen diese Erreger in aller Ruhe Antikörper zu bilden, so können wir eine anschließende echte Infektion mit diesem Erreger zuverlässig und gefahrlos verhindern.

Während das Prinzip unstrittig ist und auch von Impfkritikern akzeptiert wird, stellt sich im täglichen Umgang mit Impfungen eine ganz andere Frage: Wie oft ist eine solche Impfung eigentlich nötig? Eine allgemeingültige Antwort ist hier leider nicht möglich, denn Impfungen sollten für jede Katze / jeden Hund anhand seiner Lebensumstände und des mit diesen Umständen einhergehenden Risikos, sich mit bestimmten Krankheiten anzustecken, individuell gewählt werden.

Einige Faktoren, die die Impfstoffauswahl und die Häufigkeit der Impfungen beeinflussen, sind beispielsweise folgende:

  • Hält sich die Katze / der Hund regelmäßig im Ausland auf oder lebt es nur in Deutschland?
  • Hat die Katze / der Hund Freilauf? Findet dieser mit (Hund immer an der Leine) oder ohne direkte Aufsicht des Halters (Freigängerkatze) statt?
  • Hat die Katze / der Hund häufig direkten Kontakt zu Artgenossen (andere Tiere im Haushalt, Hunde- und Katzenpension, Hundeschule, Wettkämpfe, Ausstellungen)
  • Hat die Katze / der Hund Kontakt zu wildlebenden Tieren (Jagdhund, jagende Freigängerkatze)
  • Soll mit der Katze gezüchtet werden?

Es macht deshalb auf jeden Fall Sinn, vor einer Impfung genau zu besprechen, welche Impfungen für Ihre Katze und welche für Ihren Hund sinnvoll sind und welche getrost weggelassen werden können. Eine Entscheidungshilfe ist hierbei die „Ständige Impfkommission VET“, da dieses Expertengremium aus Medizinern seine Empfehlungen unabhängig von der Wirtschaft und somit ohne wirtschaftliche Interessen ausspricht!

Katzen: Besonderheiten beim Impfen
Übrigens: Bei allen Katzenartigen (von der Hauskatze bis zum Tiger) ist bei Impfungen eine zusätzliche Gegebenheit zu beachten: Das vermehrte Auftreten von Tumoren an der Injektionsstelle im späteren Leben. Der Fachausdruck für das Krankheitsbild lautet „Feline Injection Site Sarcoma“ (FISS).

Über die FISS wurde zum ersten Mal in den 1990ern in den USA berichtet. Obwohl das Auftreten der Tumore im Promillebereich (einige wenige von 1000 untersuchten Katzen) liegt, ist ein Zusammenhang zwischen Impfung und erhöhtem Tumor-Risiko inzwischen belegt, wobei keine Unterschiede zwischen Impfstoffen verschiedener Hersteller ausgemacht werden konnten. Trotz intensiver Forschung ist die Herkunft der Tumoren weiterhin nicht vollständig geklärt. Eine chronische lokale Entzündung, wie sie durch Gabe von Impfstoffen hervorgerufen werden kann, scheint jedoch Auslöser der Erkrankung zu sein. Dennoch ist klar: Impfungen bei Katzen sind überaus sinnvoll, denn sie retten jährlich unzählige Leben, während ein Tumor nur in Ausnahmefällen ensteht und bei rechtzeitiger Erkennung vollständig entfernt werden kann. Da dies jedoch nur ein schwacher Trost ist, wenn die eigene Katze oder der eigene Hund betroffen ist, wird in unserer Praxis nach amerikanischem Vorbild bevorzugt in die lockere Haut am Schwanz oder der Gliedmaße der Katze geimpft. Das Risiko einer tumorösen Entartung ist hier zwar nicht kleiner, aber das Leben des Tieres kann durch eine einfache Amputation des Schwanzes oder der Gliedmaße im Ernstfall mit wenig Aufwand gerettet werden. Die Impfung großer Volumina ist für die Katze / den Hund eventuell ein wenig unangenehmer und für den Tierarzt etwas schwieriger als eine Impfung in den Nacken oder die Flanke, weshalb diese Technik in Europa noch wenig verbreitet ist. Wir sind uns aber sicher: Jedes Katzenleben ist diesen etwas größeren Aufwand mehr als wert! Sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie Fragen oder Vorbehalte zum Thema Impfung haben!

https://en.wikipedia.org/wiki/Vaccine-associated_sarcoma

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